Verliebt

Ich habe mich verliebt in ein Land welches mir vor einem Jahr völlig unbekannt war. Durch einen glücklichen Zufall und der Postkarten-Tauschplattform Postcrossing habe ich eine Frau kennengelernt, die mir erst von den Schönheiten Yunnans berichtet hat und sich dann bereit erklärt hat mit mir gemeinsam diese Provinz zu bereisen. Alleine durch Huis Anwesenheit und Ihre Kenntnisse wurden mir Türen aufgemacht und ich durfte Sachen erleben die ein „normaler“ Tourist nie erleben wird.
Hui, ich danke dir dafür.
Und ich werde wieder kommen in dieses ferne Land mit wahnsinnig netten Leuten und einer so abwechslungsreichen Natur, kultureller Vielfalt und nicht zuletzt phantastischem Essen. Wie haben heute noch mal überlegt, ich muß wohl über 100 verschiedene Gerichte probiert haben und es waren bestimmt weniger wie fünf die mir nicht geschmeckt haben.
Einige von Euch waren schon in China, den anderen kann ich nur sagen:
Schaut es Euch an …

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Kunming und ShiLin

Am Sonntag Morgen sind wir wieder in Kunming angekommen. Hui ist erst mal nach Hause und ich habe ein Zimmer im Kings-World Hotel genommen. Die letzen Tage bis zu meiner Abreise am 30.06. sollen zur in erster Linie zur Erholung dienen.

Trotzdem ist noch einiges an Shopping zu erledigen und auch der Stone Forrest in ShiLin steht noch auf der Liste. Den Sonntag hat Hui mit ihrem Mann verbracht und ich bin auf Erkundungstour gegangen. Nicht einfach in einer 10 Millionen Stadt wenn man selbst aus einer Siedlung mit nur 11 Häusern kommt. Naja, mein Essen war lausig zu den Gerichten bevor …

Am Montag morgen haben wir dann die erste Shopping Erkundungstour gemacht. Nachmittags hat uns dann Hui´s Mann aufgepickt und wir sind in den Osten der Stadt gefahren. Dort angekommen wurde ich in einen Tee-Laden geschoben und durfte fast 2 Std lang verschiedene Teesorten probieren. Danach wurde ich reich beschenkt und verließ den Laden mit fast 1 kg Tee und diversen Utensilien zum richtigen genießen – unglaublich. Vom Teeladen gings dann direkt in ein Dai-Restaurant.

Die Dai kommen aus der Gegend von Xishuangbanna, dem Grenzgebiet zu Myanmar uns Laos. Leider haben wir es nicht mehr geschafft dorthin zu fahren und den tropischen Regenwald anzuschauen (beim nächsten Mal klappts bestimmt). Die Dai-Küche ist abwechslungsreich und besteht aus gegrilltem Fleisch und Fisch, Gemüsen und Früchten und ist höllisch scharf. Zu den Gerichten, die einfach am Tisch auf einem riesigen Bananenblatt abgelegt wurden gabs dunkles Bier aus Laos – sehr lecker.

Nach dem Restaurant, ich war immer noch eingeladen gings dann wieder downtown in eine Bar. Noch mehr Bier und ich wurde zum chinesischen Schach herausgefordert. Ich konnte Hui´s Mann 2:1 schlagen – unglaublich, aber ich hatte ja auch eine gute Lehrmeisterin.

Am Dienstag gabs dann wieder ein paar Malls und Shoppingcenter zu besichtigen und danach gings ins KTV. KTV ist in China ganz groß angesagt. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Karaoke-Center.
Die älteren haben bis zu 10 Räume für bis zu 50 Leute und die neueren haben bis zu 200 Räume für je 6-10 Personen. Hätte nie gedacht daß es so einen Spass macht und habe mich an Bohemian Rhapsody und Stairway to Heaven versucht. Belohnt wurde ich dafür mit diversen chinesischen Lovesongs. Heute am Mittwoch fuhren wir zum Stone Forrest in ShiLin. Nicht gerade preis- aber um so mehr sehenswert. Taxi zum Busbahnhof im Osten Kunmings 40Y, Der Bus nach ShiLin 36Y, die obligastorische Entrance Fee 175Y pro Person. Bus und Taxi dann nochmal für die Rückfahrt. Nicht schlecht …. aber diese Karst Formationen muß man einfach gesehen haben.

Am Donnerstag werden noch ein paar Einkäufe gemacht und dann wartet gegen 18.00 Uhr der Flieger nach Peking. Von dort aus gehts dann über München nach Lissabon. 32 Tage Reise werden zu Ende sein und der Kopf bestimmt noch einige Wochen lang die Eindrücke verarbeiten.

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Lugu Hu

Am Dienstag gings dann mit dem Bus nach Lijiang zurück. Von dort aus nach Ninglang, wo wir gegen 16:00 eintrafen. Die Linienbusse zum Lugu Lake verkehren aber nur morgens. Wir hatten also die Wahl in Ninglang zu übernachten oder eine private Weiterfahrt zu organisieren. Wir fragten nach einem Minivan der aber für nur 2 Leute nicht fuhr sondern dann den Betrag für 7 Personen haben wollte. Hui hat dann ihre Handynummer angegeben und wir sind Essen gegangen. Gegen 18:00 kam der Anruf das 3 weitere Mitfahrer eingetroffen wären. Wir gingen dann wieder zum Bus, aber der Fahrer wollte immer noch den Aufpreis für die leeren Plätze. Nach ca. 15 Minuten stieg ein Chinese aus, ging zum Kofferaum und holte sein Gepäck raus mit den Worten zum Fahrer wenn er jetzt nicht fahren würde könnte er noch länger warten weil sein Platz dann auch wieder frei wäre. Der Fahrer gab auf und es ging los. Für den Eintritt in die Seeregion gabs wieder Mal eine Entry-Fee von 120 Yuan. Der Fahrer bot uns an uns für die Hälfte eines Tickets reinzuschleusen, vermutlich wollte er so das Geld für die leeren Plätze wieder reinholen. Hui stimmte zu und wir führen im dunkeln ohne Licht auf verschlungenen Waldwegen am Ticketoffice vorbei. Sehr abenteuerlich. Gegen 23:00 Uhr kamen wir dann in Lige an.

Lige ist eine kleine Ansiedlung mit Hotels und Restaurants. Wir stiegen im „Forget Everything Hotel ab“ Wie sich später rausstellte vergaßen sie wirklich Alles – vor allem das Reinigen. In Lige ist leider kein Markt, aber der Metzger kommt jeden Tag – natürlich ohne Kühlung …

Lugu Lake selbst ist irgendwie magic. Eigentlich nur ein See mit Bergen herum, aber die Ruhe und das Spiel der Farben ist fantastisch.

Der See lädt zum Bootfahren ein. Moso Frauen, die ehemaligen Herrscher im „Königreich der Amazonen“ fahren einen gerne mit ihren hölzernen Kanus über den See. Auch Schwimmen in einsamen Buchten ist im kristallklaren Wasser möglich. Die Zeit am See war nach den vielen Aktivitäten der vorigen Wochen ein Höhepunkt. Seele baumeln lassen, Tee trinken, interessante Gespräche, leckeres Essen …

Spanferkel vom Holzkohlegrill ist die Spezialität von Lige. Untypisch aber sehr lecker und überaus preiswert. Das Ferkel wird vorgegrillt und dann am Tischgrill fertiggestellt. Dazu kommen dann verschiedene Gemüse und Salate.

Wer Lust hat kann die Seeregion erwandern, unberührte Natur – herrlich.

Wir hatten mittlerweile das Hotel gewechselt. Lige Holliday Inn. Naja hier wird alles kopiert was irgendwie einen Namen hat. Es ist ein kleines beschauliches Hotel der gehobenen Preisklasse (100 Yuan die Nacht). Der Manager, ein älterer Chinese ist sehr nett. Er hat uns für den Samstag morgen Buskarten und über einen Freund in Lijiang Tickets für den Hardsleeper Nachtzug nach Kunming besorgt. Ohne Beziehungen unmöglich. Es ist sehr angenehm mit einer Chinesin zu reisen.

So hiess es dann am Samstag morgen Abschied nehmen von diesem Ort den ich wohl nie vergessen werde…

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Shangri-La

Shangri-La ist der nördlichste Kreis im Westen Yunnans. Er grenzt an Tibet und Sichuan. Die Bevölkerung ist stark gemischt wobei die Tibeter den größten Anteil stellen. Als ursprüngliche Industrie- und Bergbauregion unter dem namen Zhongdian bekannt hat die chinesische Regierung 2001 den Landkreis umbenannt um den Tourismus zu fördern.

Im Gegensatz zu Dali und Lijiang sind die Leute (Touristen) hier ganz anders drauf. Viel ruhiger und entspannter (liegt vielleicht auch an der Höhe von ca. 3200m) Jeden Abend von 19.00 – 21.00 Uhr wird auf dem Hauptplatz zu chinesischer, mongolischer  und tibetischer Musik getanzt. Auch die Haustiere sehen hier etwas anders aus …

Am Samstag machten wir einen Ausflug zur Ganden Sumtseling Monastery. Diese Tempelanlage wurde im 16. Jahrhundert vom 5. Dalai Lama gegründet und errichtet. Sie wurde in den 1950er Jahren teilweise zerstört und beherbergt heute nach dem  Neuaufbau wieder ca. 750 Mönche.

Nach dem Kloster gings dann zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Ein Besuch auf dem Markt 😉 Irgendwie sehen sie immer gleich aus aber das Angebot ist doch unterschiedlich.

Ein Yak zum Beispiel. Ok, Ok, es ist nicht mehr komplett. Aber es schmeckt gut.

Hygiene ? – was ist das ??? Am Montag haben wir dann den Pudacuo Nationalpark besucht. Es ist der erste Nationalpark in China der den IUCN Standards entspricht. Alles ist naturbelassen und es wurden nur sehr wenige Eingriffe in die Natur vorgenommen (z.B. hölzerne Pfade). Der Park ist ca. 1300 km² groß und beherbergt ca. 20% aller in China vorkommenden Pflanzenarten, ca. 30% aller Tierarten und ist die Heimat von ca. 100 vom Aussterben bedrohter Spezies.

Es ist einfach fantastisch was die Natur macht wenn man sie nur lässt.

Mein neuer Job als Streifenhörnchenpfleger

 

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Tiger Leaping Gorge

Am Mittwoch morgen sind wir als erstes mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren. Dort Tickets gekauft für den Bus nach Qiatou. Die Tiger Sprung Schlucht rief nach uns. Leider wurde es mir im Bus ganz ungewöhnlicher Weise übel. Etwa die Ente vom Vorabend? oder das Yakmilch-Yoghurt? Hmm…  Wir sind dann gegen 12.00 Uhr in Qiatou angekommen und haben den oberen Weg in die Schlucht gewählt.

Es war heiß, 15kg Gepäck auf dem Buckel und nur bergauf – die Hölle. Nachdem ich mich zweimal übergeben hatte erreichten wir nach ca. 4 Std. das Nashi-Family Guesthouse, normalerweise dauert der Weg dorthin nur 2 Std. Ich wollte keinen Meter mehr weiter. Wir haben dann 2 Zimmer genommen und ich habe mir eine Schale Reis bestellt. Die Nashi Frau sah mich an und fragte ob mir nicht gut sei, Hui erklärte die Situation und ich bekam ein kleines Fläschchen mit irgendeiner chinesischen Aufschrift und der Nummer 28. Medizin für den Magen. Ich wollte erst nicht, wurde aber bald von 3 Personen genötigt. Es waren irgendwelche Kräuter in hochprozentiger Alkohollösung, schmeckte widerlich hat aber dann wohl doch geholfen. Zum Frühstück am Donnerstag bekam ich dann Nashi-Brot (ein Fladenbrot)  mit Bananenscheiben und Honig.

Danach gings dann richtig los. 9 Stunden Marsch auf Serpentinen und unbefestigten Wegen, teilweise an der Kante mit freiem Blick 200m senkrecht nach unten. Ein wahnsinniges Erlebnis.

Gegen 19.00 Uhr erreichen wir dann Tina´s Guesthouse wo wir übernachteten. Am Freitag morgen gings dann nochmal los, dieses mal ohne Gepäck um den von der Family of Teacher Zhang errichteten Pfad  zur Middle Tiger Leaping Gorge zu gehen, also direkt runter an den Yangtze.

10 Yuan kostet der Spaß und sollte hin und zurück ca. 1,5 Std dauern – wir brauchten 2.

 

Gegen 13.00 Uhr haben wir dann kurzerhand nach einem Telefonrundruf mit anderen Chinesen, die wir beim Wandern getroffen hatten, einen Minivan gemietet, um nicht bis um 16.00 Uhr auf den normalen Bus zurück nach Qiatou warten zu müssen. Von dort aus gings dann nach Shangri-la (Zhongdian).

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Jade Dragon Snow Mountain

Den Montag haben wir damit verbracht (eigentlich war es Hui) alle Informationen für einen Trip zum Jade Dragon Snow Mountain einzuholen. Die 13 Gipfel dieses Berges, der höchste ist 5596m hoch halten für die Chinesen den Himmel hoch. Nach ganz oben kommt man nicht so ohne weiteres aber es gibt eine Seilbahn (die höchste der Welt) die einen innerhalb von 10 Minuten auf eine Höhe von 4506m bringt. Die wollten wir fahren. Nun ist leider die gesamte Region aufgebaut wie ein Themenpark. Zum Betreten braucht man die Eintrittskarte für die Altstädte von Lijiang (inkl. Ausweisnummer. Dann gibts ein weiteres Ticket für die Bergregion, den Beitrag für den Umweltschutz, für den Shuttle-Bus, ….   Es ist also sehr kompliziert das alles selbst zu regeln, deshalb haben wir uns entschlossen das Rundum-Sorglos-Paket bei einer Reise-Agentur zu buchen. Da gibts zwei Versionen – als Kaffefahrt mit Verkaufsveranstaltung und die teurere Version ohne. Wir haben letztere gewählt. Ich befürchtete das schlimmste: Ein Reiseleiter mit farbigem Fähnchen, Megaphon und alle im Gänsemarsch hinterher. Wir wurden dann Dienstag morgen um 8.00 Uhr am Hotel abgeholt. Der Bus hatte gerade noch 3 Plätze frei, ich war gespannt was passiert. Der Tourguide fing dann auch gleich an loszuplappern und erklärte wie der Tagesablauf sein würde und das für jeden eine warme Jacke und eine Sauerstoffflasche bereit liegt. Er sammelte dann alle Ausweise ein und die Fahrt ging los. Einfahrt in die Bergregion, eine Kontrollstelle, die Tickets werden überprüft ob sie mit den Ausweisen übereinstimmen und diverse andere Sachen – alles recht kompliziert. Es war gut so das Paket zu buchen, irgendetwas hätten wir bestimmt übersehen. Erstes Ziel die Seilbahn. Jacken und Sauerstoff verteilt und los gings. Ach ja, unser Tourguide hatte kein Fähnchen und kein Megaphon, er gab nur die Uhrzeiten an wann wir uns wieder wo einzufinden hätten. Genial ! Auf der Bergstation empfing uns dann dieses Bild

Weiter gings dann auf Holzsteigen in den Gletscherpark. Immer nach oben – weitere 130m.  Da merkte ich dann auch warum die Sauerstoffflaschen verteilt wurden. Die Luft wurde dünner.

Auf 4636m war dann das Ziel erreicht, der weitere Weg war wegen Schneeverwehungen (es hatte die letzen Tage geschneit) gesperrt.  Es gab noch ein Zielfoto mit chinesischer Flagge

Für mich ein gewaltiges Erlebnis. Ich war noch nie so hoch und Schnee gesehen und in den Fingern gehabt hatte ich auch schon lange nicht mehr. Nach einer Rast gings dann wieder nach unten zur Talstation. Hier wartete bereits unser Bus um uns zur nächsten Etappe zu bringen. Das Blue Lake Valley ist ein Tal mit einem Fluß der vom Schmelzwasser des Gletschers gespeist wird. Der Fluß wird mehrfach angestaut so daß mehrere kleine Seen und kleinere Wasserfälle entstanden sind.

Ein Yak

Die Farbe des Wassers gab wohl den Namen

Danach gings dann noch zum water-village.

Hier haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und sind dann mit dem Bus zurück nach Lijiang gefahren. Insgesamt ein schöner Tag.

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Dali und Erhai Lake

Von Donnerstag bis Sonntag waren wir dann in Dali. Die Stadt hat eine ca 3000 jährige Geschichte und gehört zu den kulturhistorisch am bedeutsamsten Städten Chinas. Es gibt eine historische Altstadt in der wir ein Hotel nahmen. Viele Häuser sind im historischen Bai Stil gebaut, wunderschön anzuschauen.

Die berühmten 3 Pagoden

Dies Stadt ist sehr schön, aber trotzdem meine erste Enttäuschung auf dieser Reise. Abends verwandelt sich die Altstadt in so etwas wie ein gigantisches Oktoberfest. Die Bars sind voll von lauten trinkenden Leuten. Die Straßen vollgestopft mit Touristen. Ich wurde täglich mehrfach gefragt ob ich Drogen kaufen möchte – als wenn ich so aussehen würde …

Danach gings an den Erhai lake. Dieser See liegt auf knapp 2000m Höhe und trägt eingebunden in ein größeres Flußsystem mit einer Fläche von ca. 250km² zu Wasserregulierung Yunnans bei. Es gibt viele Fischarten im See die teilweise mit Hilfe von Kormoranen gefangen werden. Flußkrebse, riesige Muscheln warten darauf verspeist zu werden.

Auch in den Dörfern rund um den See herrschen die Bai-Häuser vor. Es werden überall Batiken mit teilweise Jahrhunderte alten Mustern angeboten. Auch Fähren und Ausflugsboote gibt es in größerer  Anzahl.

So gings am Sonntag dann wieder in Richtung Lijiang. Nächstes Ziel ist der Jade Dragon Snowmountain. Von Dali bleibt irgendwie ein schaler Nachgeschmack, obwohl das Dali-Bier sehr lecker ist …

 

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Jizushan oder Chicken Foot Mountain

Von Weishan gings dann am Mittwoch morgen mit dem Bus nach Dali, dort mit einem san lun che  (ich liebe so etwas) ähnlich wie ein TukTuk vom einem Bus-Terminal zum nächsten. Von dort aus gings dann wieder  mit dem Bus zum Jizushan. Dieser heilige Berg ist seit dem 7. Jahrhundert ein wichtiges Pilgerziel für Buddhisten und Taoisten. Viele Mönche aus ganz China und Tibet pilgern dorthin, teilweise im 3-Schritte Rhytmus, d.h. 3 Schritte machen, auf die Knie gehen (oder der Länge nach hinlegen), die Stirn auf den Boden und das ganze wieder von vorne. Hunderte von Kilometern in mehreren Monaten. Nun Ja – wir sind normal gelaufen ….Haben dann sogar nach ca. einer Stunde die Hälfte unseres Gepäcks (wir hatten die volle Ausrüstung dabei) im Zhusheng Tempel bei Mönchen deponiert. Nach mehreren Tausend Stufen und ca. 3 stündigem Aufstieg haben wir gemeinsam mit 3 anderen Chinesen, die wir in Bus kennengelernt hatten den Jinding Tempel in 3240m Höhe erreicht. Eine tolle Aussicht war der erste Lohn für die Strapazen.

Wir haben dann gemeinsam in der angeschlossenen Herberge zu Abend gegessen – Suppe, 7 verschiedene Gerichte mit Reis und Tee für 175 Yuan (ca. 18 EUR). Der Preis wurde allerdings von den Chinesen noch erfolgreich runtergehandelt. Wir haben dann noch 2 Zimmer bezogen, ich mit 2 jungen Chinesen und Hui mit einer Chinesin. Um 5 Uhr war die Nacht zu Ende, Sonnenaufgang anschauen war angesagt. Leider spielte die Sonne und die Wolken nicht so richtig mit. Als es hell war haben wir dann den Haupt-Tempel besichtigt

Bei dem Abstieg gab es noch weitere kleinere Tempel anzuschauen und wir hatten unser Gepäck wieder aufgenommen. Dann gings mit dem Bus nach Dali.

Zur Zeit wird eine Seilbahn gebaut die das obere, mühsamere Drittel des Weges ersetzt. Vermutlich ist es ab nächstes Jahr mit der Beschaulichkeit vorbei.

 

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Dali ? Weishan !

Nach einigen Tagen ohne Internet kann ich wieder berichten. Im Zug nach Dali haben wir kurzer Hand beschlossen erst noch einen Abstecher nach Weishan zu machen. Weishan ist ein autonomer Bezirk der Yi und Hui Minderheiten. Es gibt eine malerische Altstadt aus dem 14.Jahrhundert. Auch sind hier viele Bai-Häuser hier zu finden. Sie bestehen aus drei Gebäuden die in bestimmter Anordnung sind und haben teilweise fantastische Schriften und Zeichnungen auf den weißen Wänden.

Weishan ist eine kleine Stadt (dieses Mal wirklich) und man kann das simple live der Landbevölkerung erleben. Auf den Feldern wird gearbeitet, mit der Hand, mit Tieren, mit Maschinen. In Schuppen wird gewuselt. In den Garküchen auf der Straße wird gegessen und sich unterhalten. Die Chinesen sind sehr freundlich und aufgeschlossen Fremden gegenüber, obwohl manche von Ihnen mich anschauen als sei ich ein Außerirdischer – liegt hoffentlich daran das nicht so viele Touristen in diese Ecke kommen. Von Kindern ab ca. 6 wird mir fast immer ein freundliches „Hello“ entgegengeworfen und alle anderen auf der Straße sind dann am lachen und kichern.

Mittwoch morgen gabs dann als Abschiedsgeschenk die weltberühmten 5m-Nudeln zum Frühstück. Der Nudelteig wird in Spiralen aufgerollt und dann vor dem ins Wasser geben nochmals kräftig in die Länge gezogen. Diese Nudel hat man dann als Ganzes mit anderen Zutaten zusammen in seiner Schüssel. Interessant zu essen wenns nur Stäbchen gibt …

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Lijiang und eine Planänderung

Am Samstag morgen sind wir in Lijiang angekommen, einer wunderschönen aber leider sehr touristischen Kleinstadt mit nur 1,4 Mio Einwohnern. Lijiang ist zweigeteilt, es gibt eine historische Altstadt die einen wunderschönen Einblick in das Leben des alten China bietet und eine Neustadt mit allen Bequemlichkeiten einer normalen Großstadt. Wir haben ein wunderschönes Hotel am Rand der Altstadt bezogen. Ein traditionelles Holzhaus. Hier ging es dann auch gleich los den Zauber der Stadt zu entdecken

Die Straßen sind mit behauenen Steinen gepflastert und jede Straße wird von einem Kanal begleitet. In diesen Kanälen wird auch die Wäsche gewaschen.

Die erste Nacht in Lijiang konnte ich trotz Müdigkeit nicht schlafen. Am Sonntag kam dann Kurzatmigkeit bei kleinster Anstrengung und ein erhöhter Puls hinzu – Höhenkrankheit. Ich dachte das gibt sich schnell und wir haben dann am Sonntag morgen noch einen Markt besucht (Ich liebe diese Märkte) und der hiesige war besonders interessant.

Hui hat diverse Sachen eingekauft und dann in der Hotelküche ein Abendessen für uns zubereitet. Leider hatte ich keinen Appetit, habe aber trotzdem alles mal versucht. Sie ist eine großartige Köchin. Da es mir später immer noch nicht besser ging ist Hui losgezogen um Rat und Hilfe zu besorgen. Sie kam dann mit einem Mittelchen der traditionellen chinesischen (tibetischen) Medizin zurück und ich muss sagen es hat geholfen. Mir geht es jetzt am Montag Abend eigentlich wieder richtig gut, wir haben aber trotzdem unsere Pläne geändert und werden morgen nicht auf den Jade Dragon Snowmountain fahren und auch nicht die Tiger Leaping Gorge durchwandern sondern erst für ca. 3 Tage nach Dali fahren. Dali ist ein paar hunder Meter tiefer gelegen. Danach sollte die Akklimatisation erfolgt sein und wir werden mit der höchsten Seilbahn der Welt bis auf 4500 Meter fahren.

Falls ihr mittlerweile neugierig sein solltet, das ist Hui

Ich bin ihr sehr dankbar daß sie sich auf dieses Abenteuer mit einer Internetbekanntschaft eingelassen hat. Sie ermöglicht mir Einblicke in die Welt und das Leben Chinas die mir als „normalem“ Tourist niemals möglich wären.

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